2015 - Schlauer Fuchs in Not


Dem Wirtsehepaar, Heidi und Herbert Hirsch, die die Gaststätte "Schlauer Fuchs" betreiben, steht das Wasser bis zum Hals. Wie dramatisch die Situation ist, zeigt die Straftat des Wirtes, der den Geldspielautomaten manipuliert hat. Doch solche Aktionen stellen sich als ebenso wenig zielführend heraus, wie die Täuschung, über viele Zimmer zu verfügen. Nur noch wenige Stammgäste kommen. Die Treuen eben, wie   Martin Schlecker, der von seiner Fau Alma von Zuhause rausgeworfen wurde, was den Wirt nicht wundert, schiebt er dies doch auf das cholerische Verhalten seines Gastes zurück, der dies aber mit lautem Getöse abstreitet. Morgenluft wittert Herbert Hirsch, denn der "Obdachlose" braucht ja ein Zimmer und warum nicht die Hochzeitssuite, denn Martin Schlecker ist nach seinem Lottogewinn gut betucht.

Zu den Stammgästen gehört auch Benedikt Frömmelt, der sein Priesteramt hat er aufgegeben – das Zölibat war eine zu harte Prüfung für den Frauenheld, der nun das Bestattergewerbe ausübt. So trifft sich das Leben in seiner unterschiedlichsten Ausprägung in der Kneipe

Waltraud Gänskraut, gehört zum Damenstammtisch, dem Frauenstrickkreis „Lallende Masche“. Den Kreis komplettiert neben Alma Schlecker, die ihren Rosenkrieg mit ihrem Mann nun in der Kneipe offen austrägt, noch die verarmte Adlige Victoria von Meisennest. Konrad Wichtig ist bekennender Landwirt und hat Stress mit seinem pubertierenden Sohn Tobias, dessen Freundin Sabine König zu ihm hält und ihn unterstützt. Schillerndste Figur ist der Althippie Karl „Charlie“ Marx, der dem Leben stets mit einer Wolke am Hut und dem Blick durch die rosa Brille offenbar nur Gutes abgewinnen kann. Nur das Blind-Date mit Putzfrau Erna König geht gewaltig in die Hose, und da die ihm die kalter Schulter zeigt, tritt das 69erWoodstock-Überbleibsel in den Sitzstreik – natürlich mitten im Gastraum.

Der „Schlaue Fuchs“ steht also vor dem Bankrott, aber was wäre Fellingshausen ohne diese Kneipe? Jetzt kommt die Rettungsaktion richtig in Schwung und beim Versuch, sich einzubringen, entstehen die kühnsten Ideen. Da ist die Modenschau noch harmlos.


Fotos: Mario Mohr